Ab und an treibe ich mich da rum, wo die „Malocher“ verkehren. Vor ein paar Tagen hat es mich mal wieder in den Essener Norden verschlagen. (Ehemalige) Bergleute, Schichtarbeiter, Gelegenheitsarbeiter, Arbeitslose. Hier ist der Strukturwandel noch nicht durchgekommen, hier sprechen die Menschen noch die Sprache der Arbeiter, hier wird nicht kompliziert gedacht, hier wird angepackt.
Es gibt keinen Grund eine Idylle vergangener Zeiten zu malen, dafür ist das Leben dort damals wie heute viel zu hart. Was mir jedoch immer bisher in diesen Regionen begegnet ist und imponiert hat, sind die klaren Worte. Graderaus, kein diplomatisches Tütü, das Herz auf der Zunge…
Dieses Mal hat es mir Angst gemacht, was ich gehört habe!
Die braune Saat derer die sich als Alternative F Ü R unser Land darstellen, die Hetze mit der alle Probleme auf eine religiös-kulturelle Bevölkerungsgruppe geschoben werden, die Angstszenarien vor der angeblichen Flut von Menschen die aus tiefster Not zu uns fliehen, brechen durch. Die Volksparteien werden als Vertreter elitärer Klassen wahrgenommen. Die SPD, ursprünglicher Vertreter der „einfachen“ Menschen wird als Mehrheitsbeschaffer ohne Format und Profil erlebt.
Ich habe den Eindruck die Stimmung kippt, wenn’s nicht längstens geschehen ist!
Wenn die Politik der Volksparteien es nicht schafft den Menschen wieder Vertrauen zu geben…
Wenn die Religionsgemeinschaften nicht verstehen die Menschen einzuladen und sich zu öffnen…
Wenn die Medien nicht anfangen seriös, verständlich und ehrlich über die Geschehnisse zu berichten…
Wenn die Gewerkschaften ihren Auftrag weiterhin nur als Lohnverhandler verstehen…
… dann marschieren bald wieder Massen uniform durchs Land
… dann wird die Alternative unsere Kultur, unser Land zerreißen
… dann brennt noch mehr unter dem Beifall der jubelnden Massen