Der Frühling legt eine Pause ein, draußen ist es kalt und grau. Ich sitze mit einer dampfenden Tasse Tee am Fenster und beobachte das frische zarte Grün an Bäumen und Sträuchern. Dazwischen erinnern die braunen toten Blätter die vom letzten Jahr noch an den Hainbuchen hängen an Vergänglichkeit.
Es sind eigenartige Gefühle – Traurigkeit, Aufbruch, Leere, überschäumende Energie, Antriebslosigkeit, Glückseligkeit – die mich bewegen. Nicht erst heute oder gestern. Diese Ambivalenz begleitet mich seit…, vermutlich seit Monaten.
Ich lebe durch, ich lebe mit der Bestie meiner Emotionen. Diese Bestie macht mich stark, zu dem Kerl der ich bin und in dessen Haut ich mich wohlfühle.
Ich versuche damit klarzukommen, dass diese Bestie seit einiger Zeit nur still und vergraben irgendwo unterm Tisch liegt. Sie springt nicht wild und ausgelassen. Die Bestie wird von keiner Lady, nicht von einer Enya zum Rennen und Toben animiert. Bestenfalls ein Frechdachs geht ab und an mit der Bestie spazieren.
Sie seufzt, die Bestie in mir.
Lieber rennen, toben, alles geben und am Ende dann doch jaulen, als gelangweilt durch die Gegend trotten oder unterm Tisch pennen.
Hoffentlich bläst der Westwind bald wieder durch die Felder,
hoffentlich hat meine Bestie bald wieder einen Grund los zu toben…