Wo anfangen? Am besten gestern. Weihnachtsmarkt am Rhein, direkt am Schokoladenmuseum, bin verabredet mit Freunden. Auf dem Weg mal wieder die Playlist durchstöbert, Kölsch sollte es schon sein.
Dieses Stück hat getroffen, mitten rein. Warum? Ganz einfach, ich war in Gedanken schon bei heute. Heute, ja heute war mein persönliches Weihnachten, mein heiliger Abend. Heute war ich mit Frau Sinnlich verabredet und auf diesen Abend freue ich mich seit vielen Tagen! Zu viel Euphorie? Glaub ich sogar, ihr kennt sie nicht und ihr alle könnt nie das erleben was ich erlebe wenn ich bei ihr bin.
Hück stand de Welt still!!
Ich hatte ihr eine Karte geschrieben. So wie man das für geliebte Menschen zu Weihnachten tut. Ich wollte ihr einfach diese wichtigen Worte sagen.
Wir haben heute eine Zeit zusammen verbracht die mich sehr berührt hat. Haben uns Haut an Haut über Gefühle ausgetauscht, Spirtualität, Emotionen, über die Zeiten zusammen.
Es ist so viel Liebe zwischen uns, so viel Zuneigung, so viel Leichtigkeit, so viel Klarheit.
Es ist unbeschreiblich und lädt jedes Mal meinen Akku. Dabei ist es vollkommen unerheblich ob wir miteinander Sex haben, ob wir einfach Ruhe genießen, ob wir miteinander reden.
Ich will diese Zeit nicht missen, sie ist Freundin, wahre Freundin. Kann das im Pay-6 tatsächlich passieren?
Ja – wenn zwei außergewöhnliche Menschen sich berühren (und ich bin alles, aber nicht gewöhnlich).
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Hück steiht de Welt still
Jedämf Leech
Die Luff es klamm un wärm
Bunte Luffballons
Alles litt sich Ärm en Ärm
Loss mich vun ’ner Well drieve
Vun ner schöne Melodie
Et letzte Kölsch schmeckt zockersöß
Alles es joot un nix deiht wiehHück steiht de Welt still
För ne kleine Moment
Wenn mr öm sich röm alles verjiss
Hück steiht de Welt still
Un us nem kleine Augebleck weed Iwigkeit
Wenn mer he zesamme sinIch sin dich danze
Uns Blecke treffe sich
Et Leech jlänz op dinger Huck
Un do häs Schweißpääle em Jesich
Kumm nemm mich met
Denn do un ich
Mir sin frei un nit allein
Kumm halt dran fass
Dat weed janz jroß
Dä Moment es he un jetzHück steiht de Welt still …
Leev dr Moment, ne Augebleck
Denn dä kütt nie mieh zoröckFür uns steiht de Welt hück still
©Cat Ballou
Mit großem Interesse und großer Anteilnahme verfolge ich deine Erzählungen über Frau Sinnlich. Sie scheint wirklich eine ganz besondere Frau zu sein, und eure Begegnungen sind so ganz anders als alle Klischees über Prostitution und bezahlten Sex. Ich freue mich sehr, dass du mit ihr ein so wunderbares Gegenüber für den Weg, den du gerade gehst, gefunden hast. Frohe Weihnachten und viel Glück und Sinnlichkeit fürs kommende Jahr!
Frau Sinnlich ist für mich eine wirklich besondere Frau. Die Nähe die sie zulässt wenn wir zusammen sind ist außergewöhnlich.
Ich bin mir sicher, dass es in der Prostitution wie in jedem Gewerbe Licht und Dunkelheit gibt. Dadurch, dass Sexualität nicht gesellschaftsfähig ist, und ich meine damit sowohl die „Private“ wie die kommerzielle Sexualität, können die unterschiedlichen Interessengruppen sehr gut schalten und walten. Diese Gruppen sind auf der einen Seite kriminelle Banden, auf der anderen Seite selbsternannte „Experten“ die jeweils nur ihre eigenen Interessen verfolgen.
Ich bin kein Experte und will das auch nicht sein, allerdings bin ich überzeugt, dass die Menschen die Nähe, Zärtlichkeit und Sex gegen Bezahlung anbieten für viele ihrer Gäste ganz besondere Bedeutung erlangen.
In meiner Blogroll sind Links zu Bloggerinnen enthalten, die mit Prostitution Geld verdienen. Es lohnt sich dort mal zu stöbern. Außerdem möchte ich an die ehemalige Bloggerin Felina erinnern, die sich irgendwann für körperliche Dienstleistungen bei Senioren spezialisiert hat. Leider schreibt sie nicht mehr.
ZweiDrei Sätze noch zur gesellschaftlichen Bedeutung von Sexualität. Zwar begegnen uns sehr häufig sexuelle Reize (in Werbung ganz besonders), aber ich glaube, dass für den überwiegenden Teil der Bevölkerung Sex mit so viel Tabus behaftet ist (für viele ist Sex schmutzig), dass sie nicht einmal mit ihrem Partner darüber reden. Auch darüber gibt es jede Menge Blogs. Ich stelle das auch auf Portalen wie dem Joyclub fest, wo gefühlt 2/3 der Profile ihre Gesichter nicht zeigen oder verpixeln aus Furcht vor dem Gerede anderer.