Aus den Augenwinkeln sehe ich grade noch das Leuchten des Handydisplays. War lautlos, warum(?) ich weiß es nicht mehr.
Tübinger Nummer, hmm, wer ist das, Werbung (?) – die Neugier siegt
„DKMS guten Tag, spreche ich mit…?“
Das folgende Telefonat nehme ich in einer Mischung aus vollständiger Klarheit, Trance und Euphorie war.
Vor nicht einmal einem Jahr hatte ich diese Fernsehsendung über Astrid gesehen und mich damals spontan entschlossen mich bei der Deutsche Knochenmarkspenderdatei zu registrieren.
Jetzt ist es soweit – ein Match! Irgendwo auf der Welt gibt es einen „genetischen Zwilling“ der Hilfe braucht.
Nun halte ich den Umschlag in der Hand mit allem was für die nächsten Schritte notwendig ist.
- Blutabnahme beim Arzt zur Abklärung der letzten Fragen hinsichtlich meiner Eignung dem Blutkrebspatienten zu helfen. Wenn dann immer noch alles passt…
- Voruntersuchung ob für mich irgendwelche Risiken durch das Verfahren entstehen können
- Ein paar Tage Stammzellenaufbau in meinem Blut. Dazu bekomme ich ein Medikament welches meine körpereigene Immunabwehr aktiviert und meinen Körper zur Bildung zusätzlicher Stammzellen anregt.
- Zum Schluß kommt dann die Stammzellenentnahme. Blut fließt aus der Vene des einen Armes durch ein Gerät das die Stammzelle absorbiert und direkt in den anderen Arm zurück.
Danach folgt die Zeit der Hoffnung. Hoffnung, dass der Körper des Menschen der meine Stammzellen bekommt diese annimmt. Hoffnung, dass irgendwo ein Menschn wieder gesund wird.
Ich kann nur bitten, registriert Euch.
Morgen kann es passieren, dass jemand Deine Hilfe braucht!
Morgen kann es passieren, dass Du Hilfe brauchst!