Der wirkliche Wahnsinn

Veröffentlicht: 18. Mai 2020 in Aktuelles
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Das hier geht über Männerwelten, ist also beeinflusst von jener Sendung vom 13. Mai 2020 die Joko Winterscheid und Klaas Heufer-Umlauf von Sophie Passmann moderieren ließen und in der das Thema sexualisierte Gewalt von Männern an Frauen in den unterschiedlichen Ausprägungen, wie ich finde, sehr eindrucksvoll beleuchtet wurde.

Also, wenn Du das hier nicht mehr hören kannst, weil es so abgedroschen ist – drücke nicht den „weiterlesen“ Button. Aber bedenke:

Solltest Du diesen Blog abonniert haben, tust Du mir stattdessen einen großen Gefallen wenn Du „entfolgen“ drückst.
Solltest Du hier ab und an reinschneien oder grade durch Zufall (…), mach zukünftig einen großen Bogen.

Denn es geht um das zentrale Thema meines Lebens:

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Ich fühle mich betroffen. Ich bin betroffen. Ich gehöre zur Haupttätergruppe ohne selbst Täter zu sein. Ich bin angewidert von Männern, die in Wort, Bild und/oder Tat sexuelle Gewalt ausführen.

Es gibt kein Recht solches zu tun.

Neben der Sendung und der öffentlichen Diskussion im Umfeld der Sendung, beschäftige ich mich im alltäglichen Leben ständig mit dem Respekt den ich als Mann vor einer Frau habe, wie sich dieser Respekt äußert und wann Grenzen erreicht werden. Dabei tue ich das nicht wissenschaftlich oder irgendwie abstrakt.

Ich habe eine Freundin, die ich begehre, emotional und sexuell. Sie hat im Gespräch unzweideutig ihren Willen kommuniziert. Daraus ergibt sich:

  • wir sind Freunde
  • wir sind Kollegen
  • wir sind Chef und Mitarbeiterin

Wir sind jedoch kein Paar, wir haben keine sexuellen Kontakte miteinander. Wir umarmen uns wenn wir uns lange nicht sehen werden, wir umarmen uns wenn wir uns lange nicht gesehen haben, wir umarmen uns am Ende von ganz intensiven Arbeitstagen. Wir wissen gegenseitig einiges über die Sexualität des anderen. Wir reden über „uns“ als Freunde, wir können uns nahe sein.
Es gibt Tage, da hat sie eine fast magische Wirkung auf mich. An diesen Tagen ist mein Verlangen riesig. An diesen Tagen will ich sie berühren. An diesen Tagen will ich ihr Schlüpfrigkeiten ins Ohr flüstern. An diesen Tagen will ich über sie her fallen.
An diesen Tagen habe ich, wie an jedem Tag, den Respekt meine Fantasien zu träumen und mir ihr so umzugehen wie an jedem Tag.

Ich kenne keinen anderen Weg um ihre und meine Würde nicht anzutasten!

Setzt jemand eine Grenze im zwischenmenschlichen Umgang, hat der andere diese zu respektieren! NUR der der die Grenze gesetzt hat, darf anbieten diese zu verschieben.

Alles andere ist Mißbrauch, ist Vergewaltigung.

Das ist meine Sicht. Darüber diskutiere ich nicht!

Frau Sonnenschein weiß um das alles, wir reden auch darüber. Wir sind Freunde. Ich möchte, dass das so bleiben kann.

Diese Art des Umgangs ist nicht auf Frau Sonnenschein beschränkt, sie gilt jeder Frau.

Natürlich finde ich manche Frauen attraktiv. Natürlich erregen mich manche Frauen.
Das gibt mir aber kein Recht!

Eins noch: Im Kommentar zu Annas Gedanken habe ich folgendes geschrieben:

Denen die zur Aufklärung beitragen oder deren Beruf die Strafverfolgung ist sei gesagt – Euer Job ist es den Gewaltverbrecher zu finden und zu bestrafen. Euer Job ist es nicht das Opfer zum (Mit)Schuldigen zu machen!

Am Ende noch einige Worte zur Sendung. Diese Sendung ist durch nichts zu relativieren. Diese Sendung kann der berühmte Stein im Wasser sein der Kreise zieht, wenn wir alle es zulassen. Diese Sendung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität erhoben. Genau deshalb finde ich diese Sendung für sehr wichtig!

Heufer-Umlauf und Winterscheid sind in der Sendung nicht aufgetreten, wie ich finde aus gutem Grund.
Der sexuelle Übergriff vor 8 Jahren vor laufender Kamera ist durch diese Sendung nicht wieder gut gemacht.

 

Kommentare
  1. Ich hatte schon davon gehört, hab es mir jetzt gerade zum ersten Mal angeschaut und es geht mir durch und durch. Danke für deinen Beitrag, lieber 64er!

    • 64er sagt:

      Es ist mir ein Bedürfnis diese Gedanken festzuhalten. Grade unter dem Aspekt meiner persönlichen Situation mit Frau Sonnenschein.
      Ich will gar nicht pathetisch werden.
      Jeder Stein der ins Wasser geschmissen wird, zieht Kreise, jedes Statement kann Wirken

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