Zuerst hatte ich darüber nachgedacht das alles irgendwie kryptisch zu schreiben. Vielleicht eine Auflösung am Schluss oder so. Doch nein, kein Quatsch, keine Spielchen, kein Quiz oder ähnlichen Bullshit.
Enya hat geheiratet!
Das ist die eine wunderbare Botschaft.
Enya ist Großmutter geworden!
Das ist die zweite wunderbare Botschaft.
Zeit für mich noch einmal inne zu halten, Zeit noch einmal Geschehenes Revue passieren zu lassen.
Ich denke an die erste Begegnung mit ihr, den (gedachten) One-Night-Stand aus dem sich so vieles entwickelt hat. Neun Jahre ist das jetzt her, ich kann es kaum fassen.
Es folgten Monate in denen ich mich suchte und die am Ende „Ahn ner Leitplank“ in die Erkenntnis mündete, dass ich endlich mein Leben aus dem „lass mal laufen“ – Modus herausbringen muss.
Enya hat mich begleitet, wenn auch nicht so wie ich das gehofft hatte, sie war meine Liebe und meine Stütze; Fels in der Brandung!
Dann so aus heiteren Himmel der Tiefschlag, Enya hat Krebs. Jetzt war ich gefordert und ich wollte es, wollte ihr das geben was ich von ihr bekommen hatte. Da unsere Beziehung jedoch nie gewöhnlich war, in unseren Familien und Freundeskreisen fast nicht bekannt war, war das schwer. Damals habe ich zusammengesucht, was ich schon alles mit und wegen ihr erlebt hatte und ihr ein Buch geschenkt, mit dem ich ihr die schwere Zeit in der Klinik erleichtern wollte.
Im Herbst 2012 war sie wieder da, wir konnten uns endlich wieder sehen und die Zeit miteinander genießen. Enya war gesund und langsam aber sicher entwickelte sich unsere Beziehung!
Dann das, erneut eine Krebsdiagnose, wieder diese fast unerträgliche Ungewissheit – warten, beten, hoffen.
Kurz nach Ostern, wenige Wochen nach dem Tiefschlag folgte ein Highlight in der Beziehung zwischen Enya und mir. Wir flogen zusammen nach Barcelona und verbrachten eine traumhafte Zeit miteinander. Es war irgendwie der Höhepunkt in unserem Zusammensein, unserer besonderen Beziehung.
Danach folgten schwere Wochen, plötzliche Verschlechterungen ihres Zustands, die Absage der zweiten geplanten Reise, die OP, die schwierige Phase der Genesung, die unerwarteten Probleme in Enyas engerer Familie.
In dieser Zeit wurden Begegnungen selten.
Da unsere Beziehung von Anfang an offen war, gab es immer wieder Affären, Erlebnisse bei ihr, bei mir.
Waren wir je zusammen, ich meine so, wie das für „die Meisten normal“ ist?
Irgendwann wurde aus DEM Buch dann zwei. Enya hatte einen Partner. Es war wirklich an der Zeit sich zu entlieben.
Es bleibt eine großartige Erinnerung an eine unglaubliche Frau an einen fabelhaften Menschen. Ich konnte endlich die Augen für das Leben öffnen.
Dankbar bin ich für vieles. Ganz besonders dafür, dass Du liebe Enya Frau Sinnlich in mein Leben gebracht hast!
Lebe, Liebe, Lache liebe Enya!